Meine Güte ... da ist doch gar nix! Trösten erlaubt!
Meine Güte ... da ist doch gar nix! Trösten erlaubt!
Hast du dich schon einmal in einer Situation oder in einer bestimmten Umgebung unwohl gefühlt oder geängstigt? Hast du Angst vor Spinnen? Schaust du dich verstohlen um, wenn du in der Dunkelheit in einem Parkhaus allein bist? Was macht dich unsicher oder flößt dir Angst ein? Der Gedanke in einem engen Fahrstuhl stecken zu bleiben? Oder hast du vielleicht Höhenangst? Ängste sind mannigfaltig und ich glaube jeder von uns hatte irgendwann schon einmal vor etwas Angst. Stelle dir bitte mal genau jetzt, in diesem Moment, eine solche Situation vor. Vielleicht hast du sogar eine konkrete Situation vor Augen.
Wie sieht’s aus …?
Glaubst du, dass jeder in deinem Umfeld deine Ängste verstehen oder nachvollziehen kann? Ängste sind ein subjektives Empfinden des einzelnen Individuums. Man kann niemandem sagen, dass seine Angst unbegründet oder gar töricht ist. Ebenso verhält es sich mit unseren Hunden. Auch sie können Unsicherheiten oder Ängste unterschiedlichster Ausprägungen haben.
Du bist mit deinem Hund auf einem Spaziergang. Plötzlich bleibt er stehen, richtet seine Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes und möchte einfach nicht weiterlaufen. Du folgst seinem Blick, kannst aber aus deiner Sicht nichts angsteinflößendes wahrnehmen. Du möchtest deinen Weg fortsetzen und sprichst deinen “eingefrorenen” Hund mit den Worten: “Komm weiter, da ist doch gar nix“ an.
So kann es gehen …
Genau an dieser Stelle braucht dein Hund deine Unterstützung. Wenn ein Hund stehen bleibt, um sich mit etwas in seiner Umwelt auseinander zu setzen oder sogar schon das Weiterlaufen in die bereits eingeschlagene Richtung „verweigert“, spätestens dann musst du genauer hinschauen.
Da gibt es etwas, was deinem Hund nicht geheuer zu sein scheint oder ihn ängstigt. Vielleicht denkst du jetzt „Waaaaas?“ Mein Hund hat keine Angst. Ängste oder Unsicherheiten müssen auch nicht in allen Lebenslagen auftreten. Sie sind situativ und fallen somit mal stärker, weniger stark oder vielleicht auch gar nicht auf.
Finde heraus, was deinem Hund in solchen Situationen gut tut und unterstütze ihn. Mag er gern mit dir gemeinsam die Situation verlassen? Vielleicht möchte er auch einfach gern noch ein wenig hinschauen, kann sich dann abwenden und ihr könnt den Spaziergang gemeinsam fortsetzen. Manchen Hunden tut Körperkontakt mit dem Bindungspartner gut, manchen Hunden hilft eine Streicheleinheit. Bitte bedenke auch hier: Jeder Jeck ist anders! Deshalb finde heraus, was genau deinem Hund in ängstigenden Situationen gut tut. Gib ihm die Unterstützung in der Situation, schaue aber auch, was du darüber hinaus für ihn tun kannst. Lassen sich die Situationen in denen dein Hund Angst hat umgehen oder zum Teil umgehen? Wenn du ganz sicher gehen willst, dass du die Situationen mit deinem Hund richtig einschätzt, kannst du dir auch den Rat eines positiv arbeitenden Trainers einholen, um die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
Diese Angst kann ich dir nehmen ...
Noch etwas ganz wichtiges: Du hast schon oft gelesen, dass man Hunde nicht trösten darf, weil man ihnen damit ein falsches Signal sendet und ihre Ängste unter Umständen noch verschlimmert? Diese Angst kann ich dir auf jeden Fall nehmen :) Es ist alles erlaubt, was deinem Hund gut tut und niemandem schadet! Du kannst die Angst deines Hunde nicht dadurch verschlimmern, dass du ihm in der Situation etwas Gutes tust.
Achte doch bitte einfach künftig mal verstärkt auf die Körpersprache deines Hundes und unterstütze ihn, wenn er dich braucht! Das kann auch dazu beitragen, dass dein Hund sich in ängstigenden Situationen lieber an dich wendet, anstatt beispielsweise kopflos das Weite zu suchen. Dein Hund wird so lernen, dass er dir vertrauen kann.